Journée internationale des personnes handicapées – 3 décembre

Die Vereinten Nationen (UN) stellen den Tag im Jahre 2021 unter das Motto: „Führung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen hin zu einer integrativen, zugänglichen und nachhaltigen Welt nach COVID-19“.

Der jährlich wiederkehrende internationale Tag wird 2021 unter erneut erschwerten Bedingungen begangen. Nicht nur, dass die Corona-Pandemie bereits das zweite Jahr infolge  Hilfsaktionen, Gedenktage, öffentliche Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten deutlich einschränkt, sondern insbesondere erleben wir durch diese Pandemie das zweite Jahr als ein Jahr, welches für Menschen mit Behinderungen ein wesentlich größeres Maß an Einschränkungen bedeutet, als für die übrige Bevölkerung, egal in welchem Land dieser Erde.

Die Mobilität wurde streckenweise massiv eingeschränkt, Kontakte wurden und werden erneut deutlich reduziert, Betreuungen insbesondere von Kindern können nicht in erforderlichem Maße eingehalten werden. Als häufig besonders vulnerable Menschen sind aber gerade Menschen mit Handicap auch gesundheitlich am meisten von der Erkrankung bedroht.

Der Verein „Sundjata e.V.“ musste in den beiden Corona-Jahren ebenfalls seine Aktivitäten einschränken, insbesondere Vorort in Guinea. Wir hoffen, dass wir im Jahre 2022 in Conakry, in der Hauptstadt von Guinea, wieder mit frischem Schwung die angefangene Arbeit weiterführen können.

Im folgenden drucken wir unseren „Adventsbrief“ 2021 an unsere Freunde und Förderer ab.

„Liebe Freunde von Sundjata, liebe Förderer und Unterstützer,

der Verein Sundjata e.V. wünscht Euch zum Jahreswechsel 2021/2022 alles Gute, Zeit und Muße zum “Runterkommen” in der Vor-Weihnachtszeit und einen optimistischen Blick ins Neue Jahr. Wir hoffen, Ihr seid alle gesund durch das zweite Corona-Jahr gekommen.

Für Guinea war es nicht nur Corona-bedingt ein schwieriges Jahr, sondern es gab auch weitreichende politische Veränderungen.

Immerhin konnte im Sommer der Gesundheitsnotstand beendet werden, der für viele Menschen dort an der Existenz genagt hat. Inwieweit er gesundheitspolitisch erfolgreich war, kann man schlecht ermessen. Die Corona-Zahlen steigen zwar wieder, geben aber nur ein unrealistisches Bild der Pandemie-Lage in Guinea wieder. Getestet wird kaum. Viele Menschen sind verstorben, ohne dass jemals ein Zusammenhang mit Corona geprüft wurde. Ebenso geht es den vielen Erkrankten. Deswegen sind die Zahlen, die selbst von der WHO veröffentlicht werden, nur schlecht verwertbar: Bisher 509 Verstorbene, 30715 an Covid-19 Erkrankte (10.November 2021).

Die Impfung gegen Covid-19 kommt auf dem Kontinent nur schleppend voran. Trotz aufwendiger Programme der WHO, wie COVAX, und großer Versprechungen von Regierungen. Im August waren 2,67% der guineischen Bevölkerung geimpft, und das war noch ein Spitzenwert für Westafrika! Mittlerweile sind auf dem gesamten Kontinent 6% geimpft, das Doppelte gegenüber dem Vormonat. Die Hoffnung auf Produktion der Impfstoffe in Afrika wächst, zumindest unter Lizenz. Eine befristete Aufhebung des Patentschutzes, wie es vom amerikanischen Präsidenten und auch von vielen NGO’s gefordert wurde, kam nicht zustande.

Im Adventsbrief vor einem Jahr hatten wir bereits von den politischen Auseinandersetzungen um die Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten Alpha Condé berichtet und die erheblichen Konsequenzen, die sie für die Arbeit unseres Vereins „Sundjata e.V.“ hatten.

Wie angekündigt konnte aber die Spendenaktion mit den Rollstühlen und Gehhilfen für die gehandicapten Menschen in Conakry erfolgreich im Januar 2021 abgeschlossen werden. Ein Teil wurde noch in der Cité de Solidarité verteilt. Den größten Teil aber vergaben unsere guineischen Partner an behinderte Menschen auf den Straßen, da eine Zusammenarbeit mit der staatlich kontrollierten Cité durch Bürokratie und Korruption erschwert wurde.

Wir sind gespannt, ebenso wie die guineische Bevölkerung, wie sich der Militärputsch vom September diesen Jahres auf das politische Leben im Land und das wirkliche Leben der Bevölkerung und besonders deren schwächsten Teil, der Menschen mit Behinderung, auswirkt. Die Versprechungen zum Abbau der Korruption, zur Vorbereitung von demokratischen Wahlen sind vielfältig; und die Hoffnungen in der Bevölkerung sind ebenso groß.

Unser Verein „Sundjata e.V.“ wird Anfang Januar 2022 eine Delegation nach Conakry schicken, um die Lage mit unserem Partnerverein „Sounjata-Guniée“ zu besprechen und unsere Pläne für das kommende Jahr auf den Weg zu bringen.

An erster Stelle steht das Projekt: Patenschaften für Kinder mit Behinderung. Ausgesuchten Kindern soll durch regelmäßige Zuwendungen ermöglicht werden, die Schule zu besuchen und durch konkrete Maßnahmen ihre Bewegungsfreiheit, so auch den Schulgang zu verbessern. Ihre Eltern müssen in diesen Plan fest mit eingebunden werden. Ohne dauerhafte Betreuung durch Mitarbeiter vor Ort ist dieser Plan jedoch zum Scheitern verurteilt. Die Schulverantwortlichen müssen in gleicher Weise das Projekt unterstützen. Unsere Partner vor Ort werden diese Betreuungsarbeit vornehmen.

Weiterkommen wollen wir auch mit einem Projekt, welches seit der Gründung unseres Vereins vor drei Jahren auf unserer Agenda steht: Das Schulprojekt; eine Institution schaffen, die selbst den Unterricht für Kinder mit Behinderungen organisiert und ihnen auch eine Unterbringungs-Möglichkeit bietet.

Wir danken euch für die Unterstützung unserer Arbeit in praktischer und finanzieller Hinsicht und wünschen Euch weiterhin: Bleibt gesund! Restez en bonne santé!

Für den Vorstand: Angelika Trabert und Franz-Ferdinand Henrich“

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